Jakarta

9,6 Millionen Menschen leben in dieser Stadt, 30 Millionen in der Metropolregion (der zweitgrößten der Welt nach Tokio). Jeder hat ein Auto oder ein Zweirad und benutzt durchgehend dessen Hupe. Muss man mal erlebt haben. Da man nicht schnell fahren kann, fallen die Unfälle vermutlich weniger schlimm aus. Dafür verliert man aber bereits nach wenigen Stunden einen Lungenflügel wegen der Abgase.
Am 17.08. wurden 70 Jahre Unabhängigkeit gefeiert. Viele Straßen waren gesperrt, alles rot-weiß geschmückt und das Chaos noch schlimmer als sonst. Weil alle Transportmittel ausgebucht sind, bleiben wir nun etwas länger als geplant.

Bandung

Früher „Paris von Java“ genannt, ist Bandung heute nichts weiter als die viertgrößte Stadt Indonesiens. Außer einigen Art-Deco-Gebäuden hat sie wenig Schönes, dafür in etwa das gleiche Verkehrsaufkommen wie Jakarta.

Interessanter ist die Umgebung mit dem Vulkan Tangkuban und den riesigen Teeplantagen.

Eine Spezialität Indonesiens ist der sogenannte Kopi Luwak oder Katzenkaffee. Eine spezielle Art Schleichkatzen, Paradoxurus hermaphroditus, ernährt sich gerne von Kaffeekirschen. Enzyme im Verdauungstrakt der Tiere fermentieren die Bitterstoffe der Bohnen, nur die Schale wird vollständig verdaut. (Hinten-) heraus kommt ein extrem milder, geschmacksintensiver Kaffee. Die hohen Preise (200.- €/kg Rohkaffee) verleitet leider viele Züchter, die Tiere unter schlimmen Bedingungen auszubeuten.

Die Farm die wir besuchten, sah, mit den wenigen Tieren und einigermaßen großen Käfigen, relativ in Ordnung aus.

Touristen gehen zum Shopping in die Jalan Cihampelas (Jeans Street). Hier hat jeder Laden einen Comic- oder Actionhelden als Motto. Verkauft werden ausschließlich teure Marken, alles „Original“ in „best quality“. In ein bis zwei Tagen hat man hier alles gesehen. Weiter geht es nach Yogyakarta.

Yogyakarta

Die Stadt Yogyakarta in Zentraljava liegt in der gleichnamigen Sonderregion und ist eines der beiden verbliebenen Sultanate Indonesiens. Noch heute steht das Gesetz des Sultans teilweise über nationalem Recht. Die Stadt ist das Zentrum der javanischen Kultur und hauptsächlich bekannt für ihre Puppenspiele, Musik, Silberschmuck und Batik. In direkter Nähe sind die Tempelanlagen Prambanan und Borobodur zu finden.

Mount Bromo

Von Yogya geht es auf eine 14-stündige Fahrt Richtung Osten. Ziel ist der Gunung Bromo, einer der aktivsten Vulkane Javas. Um drei Uhr morgens starten die Jeeps vom nahegelegenen Dorf zu einem gegenüberliegenden, etwas höheren Berg, mit guter Sicht auf den 2329 Meter hohen Bromo. Dort warten alle gespannt auf den Sonnenaufgang.
links der rauchende Krater des Gunung Bromo

Anschließend fahren wir weiter, durch den Sea-of-Sand, zum Fuß des eigentlichen Kraters. Blick in den Krater, der Schwefel raubt einem den Atem

Die Schattenseiten dieser Touren: Massen von Jeeps brettern täglich den Berg hinauf, jeder Jeep bringt ca. fünf Leute (400 waren es bestimmt), der längste Selfiestick gewinnt. Fotos werden grundsätzlich mit Blitz geschossen, der feine Staub und die Schwefeldämpfe reizen die Lunge.

Der Blick entschädigt trotzdem für die anstrengende Fahrt und das frühe Aufstehen. Nächstes Mal würde ich auf eigene Faust losziehen, um den Massen zu entkommen.
Weiter geht es mit dem Public-Bus, wieder 12 Stunden Fahrt. Ziel ist Denpasar, Bali.

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