Der GR221 ist ein Fernwanderweg der spanischen Senderos de Gran Recorrido auf der beliebten Insel Mallorca. Noch befindet er sich im Aufbau, weshalb viele Abschnitte nicht markiert sind und günstige Unterkünfte fehlen. Doch mit Hilfe von Karten und/oder GPS, sowie Schlafsack und Isomatte, ist der Weg gut zu erwandern. Ich habe mich auf das Kartenmaterial und die gpx-Dateien von dieserVariante aus dem Internet verlassen. Da es erst Ende Februar ist, sind kaum Touristen unterwegs. Die Hotels renovieren noch, viele Läden und Restaurants sind geschlossen. Perfekte Voraussetzungen für eine ruhige Wanderung.
Um 9 Uhr geht es los, zur letzten wichtigen Besorgung: Spiritus alcohol de quemar. Mallorca ist ja deutsch, deshalb wird man im Müller schnell fündig. Der Bus schlängelt sich von Palma die 35km bis nach Port d’Andratx, dem Startpunkt des GR221. Ohne Wegmarkierungen geht es los in die Berge, die erste Etappe führt nur 8 km in das Örtchen Sant Elm, zu kurz für einen Tag. Und Übernachten werde ich draußen, da keine erschwingliche Unterkunft für eine Nacht verfügbar ist. Deshalb geht es weiter, bis zu dem ehemaligen Trapistenkloster La Trapa. Ein netter Aufstieg belohnt aussichtsreich mit dem Blick auf die Insel Sa Dragonera. Erst noch ein bisschen die Beine baumeln lassen: Es wird schon gegen 18:00 Uhr dunkel, deshalb verzichte ich darauf, dass Zelt aufzubauen. An der Klosterruine steht eine alte Mühle, trocken und windgeschützt. Für eine Nacht vollkommen ausreichend.
Ein Problem auf Mallorca ist die Trinkwasserversorgung. Das Leitungswasser wird stark gechlort, Quellen führen nicht immer Wasser, es bleiben nur Plastikflaschen aus dem Supermarkt. Die nächste Einkaufsmöglichkeit ist in Estellences, am Ende der zweiten Etappe. Was wohl die Mönche vor 1820 gemacht haben? Natürlich eine Quelle gesucht. Diese befindet sich einige Stockwerke höher auf den Terassenfeldern.
Entlang der Küste geht es steil empor. Die Landschaft ist vom großen Waldbrand 2013 geprägt. Kein Baum der Schatten spendet, nur Steinmännchen zeigen den Weg, perfekt um sich mehrfach zu verlaufen. Der höchste Gipfel der Etappe, Sa Mola de s’Esclop (der große Holzschuh) 928m, ist schnell erklommen, der Ausblick grandios. Der Abstieg bis Estellences zieht sich, die Höhen- und Kilometer ermüden die Beine, aber irgendwann ist das kleine Städtchen endlich zu sehen. Kurzer Einkauf und dann ab in die Bucht, nach acht Stunden Fußmarsch schläft man wie ein Stein zum Klang der Wellen ein.
Zwar gibt es für den GR221 eine Beschilderung bis Port de Pollença, jedoch geht dieser schnurgerade entlang der vielbefahrenen Ma-2200. Trotzdem laufe ich bis ganz in den Norden, ans Cap Formentor. Ein Stück lasse ich mich von einem Bauarbeiter im LKW mitnehmen, dann laufe ich einen ruhigen Rundweg über den Na Blanca, als schönen Abschluss des GR.
Der letzte Tag wird mit guten Tapas und einem Spaziergang auf den Puig de Maria beschlossen.
Fazit: Mallorca bietet tolle Wandergebiete im Serra de Tramuntana, die zur passenden Jahreszeit einige Höhenmeter und grandiose Ausblicke liefert. Im...
]]>Das Fernwandern hat mir in Nepal so gut gefallen und die Alpenüberquerung stand schon länger auf meiner ToDo-Liste. Im Frühjahr erschien dann auch noch der passende Wanderführer* von Cristof Herrmann im Rother Verlag. Da ich die Zeit hatte, ging es am 13. Juli auch schon los.
500 Kilometer, 26.000 Höhenmeter rauf und wieder runter.
Und so war die erste Woche:
Relativ spät, um 9:30 Uhr, starte ich meinen ersten Wandertag. Schnell geht es heraus aus Salzburg über den Mönchsberg. Die ersten Stundenläuft man den Almkanal entlang, vorbei an den prächtigeren Häusern des Salzburger Lands. Ab Glanegg beginnt der Aufstieg, die ersten 1400 Höhenmeter, über Felsen und Holzstufen. Die 2000. ist gekennzeichnet, ein paar Hundert folgen noch. Kurz vor Zwei beginnt es heftig zu regnen, aber zum Glück ist eine halbe Stunde später die Hütte schon erreicht. Dort höre ich beim Betreten vertrautes Singen (chanting). Ich mache die Tür auf und sage laut “Namaste”, was direkt erwidert wird. Die Hütte wird von zwei Nepalesen bewirtschaftet. Wir schauen zusammen noch eine Dokumentation über den Buddhismus im Heimatdorf des Einen, dann schlafe ich als einziger Gast im Matratzenlager wie ein Stein.
Bei Nebel und Regen geht es heute über den Unterberg. Umgeknickte Schilder führen zu Verwirrung bei der Wegführung, so dass ich fast bis zur Toni-Lenz Hütte laufe, anstatt zum geplanten Störhaus. Dafür sehe ich die eindrucksvollen Tunnelwege, die 1935 von Höhlenforschern in den Fels gesprengt wurden. Außer ein paar Gamsen treffe ich niemanden unterwegs. Dann finde ich doch noch den richtigen Weg und kann mich im Störhauses bei einer Suppe wärmen. Als es dann auch noch schneit, überlege ich bereits hier zu übernachten, aber der nächste Tag ist für die Höhe nicht viel besser gemeldet, also kämpfe ich mich noch bis zum Ende durch. Direkt dort am Bahnhof liegt das Hostel über einem Burger King, das Personal ist für beides zuständig! Eine warme Dusche und ein kleines Abendessen vom Supermarkt gibt es noch, dann wird geschlafen. 26,7 km gibt mir das iPhone als Distanz an.
Um 9:00 geht es los zum Königsee. Mich begleitet ein Singapurianer aus dem Hostel. Nach kleiner Pause und Stärkung in Schönau geht es nur noch bergauf. Die Landschaft sieht immer mehr nach Modelleisenbahn aus. Vorbei an mehreren Almen und Kühen, erreiche ich schon im 14:30 das Stahlhaus. Zum Glück bin ich trocken geblieben, ab vier beginnt es zu regnen. Der Muskelkater ist heftig.
Auf der eigentlich geplanten Route sind 50-60 km/h Wind vorhergesagt und der Nebel verhindert jegliche Sicht. Deshalb nehme ich doch den weniger spektakulären Weg, dafür aber mit schönster Aussicht auf Königsee und Obersee. Auch kommt man an der Gotzenalm vorbei, die einen mit Speckknödelsuppe und Apfelstrudel bei Laune hält. Ankunft auf der familiären Wasseralm um 16:30. Da Wochenende ist, sind viele Kurzurlauber zu Gast, der Schnarchpegel ist dementsprechend (Weißbier) im Matratzenlager. Aber dank des Gemüseeintopfs, den Strapazen des Tages und Ohrenstöpseln klappt das Schlafen gut.
Schon wieder Regen… Trotzdem Start um 9:00 nach dem Frühstück. Bergauf...
]]>Ende Februar 2016 zog es mich ein zweites Mal nach Nepal. In der Hauptstadt Kathmandu konnte ich mich tatsächlich noch an einige Dinge erinnern, zum Beispiel die engen Gassen im Touristenviertel Thamel.
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Nur durch vier Kilometer Wasser von Java getrennt, findet man sich nach der Überfahrt mit der Fähre in einer anderen Welt wieder. Am Hafen wird man von einem großen Buddha empfangen, nach wenigen Kilometern löst die balinesische Ausrichtung des Hinduismus den sonst in Indonesien vorherrschenden Islam ab. Der starke Glaube der Menschen durchdringt den Alltag. Jeder führt Rituale zuhause, vor der eigenen Haustüre, aber auch an gefährlichen Straßenkreuzungen oder am Meer, durch. Man muss aufpassen nicht in die kleinen, mit Blumen, Räucherstäbchen, Keksen, Zigaretten usw. bestückten Körbchen zu treten.
Fast alle Balinesen tragen traditionelle Kleidung. Sarong und Kopfbedeckung, je nach Anlass in den passenden Farben.
Die Menschen Leben in Einheiten aus mehreren Häusern, von Tempeln kaum zu unterscheiden. Jedes Haus dient einem anderen Zweck, als Wohnung für eine Generation, als Küche, als Gemeinschaftsraum oder als Tempel.
Wie so viele Touristen, verschlägt es uns nach Ubud. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre, trotz der vielen Touristen. Ob das wohl an den vielen Yogaschulen und Massage-Salons liegt?
Klassisch geht man einmal in eine traditionelle Tanzaufführung. Die Musik ist für unsere Ohren gewöhnungsbedürftig, die Performance der Tänzer erstaunlich. Ein Beispiel dazu
Essen kann man in Ubud sehr gut. Es gibt eine Menge organic und vegetarian im Angebot. Ab und zu findet man auch eine kleine Garküche, die Martabak oder andere günstige Gerichte anbieten. Für Kaffeegenießer gibt es zwei mehrere Kaffeeröster mit erstaunlicher Qualität. Seniman
Ansonsten verbringt man die Zeit gut mit Tagesausflügen. z.B. zu den Reisterassen von Jatiluwih. Ein weiteres UNESCO-Kulturerbe, welches unbedingt einen Besuch wert ist. Die Ausmaße passen auf kein Foto.
Ein weiteres Ziel für die meisten Bali Besucher sind die Gili Inseln, dazu folgt noch ein kleiner Beitrag.
Nach den Gilis zurück auf Bali, ging es wieder nach Ubud. Der Ort hat etwas anziehendes. Marktbesuche, ein Kochkurs, kleine Ausflüge und Massagen sorgen für tiefe Entspannung.
Die letzten Tage ging es dann in den Süden, welchen die Touristen fest im Griff haben. Die Hochburg Kuta haben wir zwar gemieden, aber auch Uluwathu und Nusa Dua bestehen ausschließlich aus Hotels. Für ein paar letzte Tage am Strand aber in Ordnung.
An einem der letzten Tage setzten wir uns an den Strand, wo gerade eine Prozession eintraf. Es wurde die Melasti-Zeremonie, zur Reinigung der verschiedenen Welten, durchgeführt. Alle Teilnehmer saßen rauchend, essend oder am Handy spielend, im Sand, während nacheinander verschiedene Leute Opferrituale mit Blüten und Wasser vollführten. Plötzlich herrschte absolute Stille, die Menschen steckten sich Frangipani-Blüten in die Haare und falteten die Hände. Nach einer Minute kam alles wieder in Bewegung. Ein Großteil der Gruppe ging ans Wasser, ließ ein Paar junge Enten frei, und schon packten alle, so schnell wie sie gekommen waren, wieder zusammen. Bis auf einige Blütenblätter im Sand war nichts mehr zu sehen.
An jedem Gebäude der Haustempel, der täglich/wöchentlich bestückt wird Musik und Tanz haben lange Tradition, für unsere Ohren etwas ungewöhnlich Die Reisterassen von Jatiluwih Die Häuser betritt man durch prunkvolle Eingänge Ganesha wie fast überall in Indonesien sind Vögel die beliebtesten Haustiere Passionsfrucht Snakefruit Guaven...
]]>9,6 Millionen Menschen leben in dieser Stadt, 30 Millionen in der Metropolregion (der zweitgrößten der Welt nach Tokio). Jeder hat ein Auto oder ein Zweirad und benutzt durchgehend dessen Hupe. Muss man mal erlebt haben.
Da man nicht schnell fahren kann, fallen die Unfälle vermutlich weniger schlimm aus. Dafür verliert man aber bereits nach wenigen Stunden einen Lungenflügel wegen der Abgase.
Am 17.08. wurden 70 Jahre Unabhängigkeit gefeiert. Viele Straßen waren gesperrt, alles rot-weiß geschmückt und das Chaos noch schlimmer als sonst.
Weil alle Transportmittel ausgebucht sind, bleiben wir nun etwas länger als geplant.
Früher „Paris von Java“ genannt, ist Bandung heute nichts weiter als die viertgrößte Stadt Indonesiens. Außer einigen Art-Deco-Gebäuden hat sie wenig Schönes, dafür in etwa das gleiche Verkehrsaufkommen wie Jakarta.
Interessanter ist die Umgebung mit dem Vulkan Tangkuban und den riesigen Teeplantagen.
Eine Spezialität Indonesiens ist der sogenannte Kopi Luwak oder Katzenkaffee. Eine spezielle Art Schleichkatzen, Paradoxurus hermaphroditus, ernährt sich gerne von Kaffeekirschen. Enzyme im Verdauungstrakt der Tiere fermentieren die Bitterstoffe der Bohnen, nur die Schale wird vollständig verdaut. (Hinten-) heraus kommt ein extrem milder, geschmacksintensiver Kaffee. Die hohen Preise (200.- €/kg Rohkaffee) verleitet leider viele Züchter, die Tiere unter schlimmen Bedingungen auszubeuten.
Die Farm die wir besuchten, sah, mit den wenigen Tieren und einigermaßen großen Käfigen, relativ in Ordnung aus.
Touristen gehen zum Shopping in die Jalan Cihampelas (Jeans Street). Hier hat jeder Laden einen Comic- oder Actionhelden als Motto. Verkauft werden ausschließlich teure Marken, alles „Original“ in „best quality“. In ein bis zwei Tagen hat man hier alles gesehen. Weiter geht es nach Yogyakarta.
Die Stadt Yogyakarta in Zentraljava liegt in der gleichnamigen Sonderregion und ist eines der beiden verbliebenen Sultanate Indonesiens. Noch heute steht das Gesetz des Sultans teilweise über nationalem Recht. Die Stadt ist das Zentrum der javanischen Kultur und hauptsächlich bekannt für ihre Puppenspiele, Musik, Silberschmuck und Batik. In direkter Nähe sind die Tempelanlagen Prambanan und Borobodur zu finden.
Von Yogya geht es auf eine 14-stündige Fahrt Richtung Osten. Ziel ist der Gunung Bromo, einer der aktivsten Vulkane Javas. Um drei Uhr morgens starten die Jeeps vom nahegelegenen Dorf zu einem gegenüberliegenden, etwas höheren Berg, mit guter Sicht auf den 2329 Meter hohen Bromo.
Dort warten alle gespannt auf den Sonnenaufgang.
links der rauchende Krater des Gunung Bromo
Anschließend fahren wir weiter, durch den Sea-of-Sand, zum Fuß des eigentlichen Kraters. Blick in den Krater, der Schwefel raubt einem den Atem
Die Schattenseiten dieser Touren: Massen von Jeeps brettern täglich den Berg hinauf, jeder Jeep bringt ca. fünf Leute (400 waren es bestimmt), der längste Selfiestick gewinnt. Fotos werden grundsätzlich mit Blitz geschossen, der feine Staub und die Schwefeldämpfe reizen die Lunge.
Der Blick entschädigt trotzdem für die anstrengende Fahrt und das frühe Aufstehen. Nächstes Mal würde ich auf eigene Faust losziehen, um den Massen zu entkommen.
Weiter geht es mit dem Public-Bus, wieder 12 Stunden Fahrt.
Ziel ist Denpasar, Bali.
Angekommen auf Borneo, der drittgrößten Insel der Welt. Ich bereise den nördlichen, malaysischen Teil, der aus den beiden Staaten Sarawak und Sabah besteht. Ein guter Ausgangspunkt für alle Aktivitäten ist Kuching, die Hauptstadt Sarawaks. Sie ist trotz ihrer Größe übersichtlich.
Nur auf Borneo gibt es die Proboscis Monkeys. Im Bako Nationalpark kann man sie hautnah erleben.
Ebenfalls nur in Malaysia und Indonesien (Sumatra) zu finden sind die Orang-Utans. Aus der Nähe und in freier Natur lassen sie sich im Semenggoh Wildlife Centre beobachten. Hier leben 42 halb wilde Orang Utans, die zweimal täglich bei der Fütterung beobachtet werden können.
Einen besonderen Abend hatte ich im Tattoostudio der Borneo-Headhunters. Ernesto und Robin, die beiden Artists, stachen einem anderen Reisenden ein Tattoo, traditionell im Stil der Iban mit einem Bambusstab. Bis spät in die Nacht mit den einheimischen Künstlern zusammenzusitzen, verschafft einem ein ganz neues Bild vom Land (Themen: Musik, Politik, Korruption, Tattoo-Art)
Der zweite malaysische Staat Borneos ist Sabah. Hier türmt sich an vielen Ecken der Müll und die Englischkenntnisse der Einheimischen sind deutlich schlechter als auf der Halbinsel. Trotzdem hat Sabah, neben den unglaublichen Flächen an Palmöl Plantagen, viel Kultur und Natur zu bieten.
An den Stränden trifft man auf schwer bewaffnete Soldaten, da Piraten von den Philippinen immer mehr zum Problem werden.
Ein erstes Highlight ist der Philippino Markt in Kota Kinabalu. Dort versorge ich mich mit Mangos, Rambutan, Mangosteen und Fisch.
KK ist das Seafood Paradies. In dieser Halle stehen an drei Seiten, auf jeweils mehr als 50 Metern, Wasserbecken mit frischen Meerestieren. Man wählt die Tiere und die Zubereitungsart aus und isst in der Mitte.
Nächster Stop war die Stadt Sandakan. Bei einer Wanderung durch den Regenwald gab es wieder eine Begegnung mit einem Orang-Utan, diesmal aber noch viel besser und wirklich nah. Außerdem gab es Schlangen, Kingfisher und Hornbills zu sehen. Leider ohne Fotos.
Rivercruise auf dem Kinabatangan River
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